Balkonkraftwerke sind 2025 bei über zwei Dutzend Händlern erhältlich, doch die Preisunterschiede liegen teils bei vierhundert Euro pro Set. Ein genauer Vergleich von Direktversendern, Regionalhändlern, Discountern und Abo-Modellen spart sofort Geld und verhindert spätere Serviceärgernisse.
Pure Onlineshops wie Priwatt, Green Solar und Memodo dominieren den Markt, weil sie große Stückzahlen direkt aus asiatischen Fabriken importieren. Ein 800 W-Premium-Set mit Hoymiles-Wechselrichter und bifacialen 430 W-Modulen kostet hier im Schnitt 899 Euro inklusiv 0-Prozent-Mehrwertsteuer. Die Shops punkten mit Live-Lagerbeständen, 24-Stunden-Versand und automatischer Registrierung im Marktstammdatenregister. Rücksendekosten trägt allerdings oft der Kunde, wenn er vom Widerruf Gebrauch macht. Amazon Marketplace listet ähnliche Kits ab 829 Euro, doch hinter vielen Angeboten stehen Importhändler ohne Serviceadresse in Deutschland; fällt der Inverter aus, musst du ihn auf eigene Kosten nach China schicken. Außerdem fehlen häufig VDE-AR-N 4105-Zertifikate im Paket, was die Netzanmeldung verzögert. Direktversender legen dagegen Konformitätserklärung, NA-Schaltprotokoll und Montageskizze bei, sparen dir also Papierkram. Preislich liegen sie zehn Prozent über dem billigsten Marktplatzdeal, liefern dafür aber Hotlinesupport und Ersatzgeräte innerhalb einer Woche. Wer Wert auf schnelle Installation und rechtssichere Dokumente legt, landet deshalb meist bei etablierten Onlinehändlern statt bei anonymen Marketplace-Shops.
Beim Bezahlvorgang solltest du auf Zahlungssicherheit achten: Reine Vorkasse via SEPA mag zehn Euro Rabatt bringen, doch PayPal oder Kreditkarte ermöglichen Verbraucherschutz bei Lieferproblemen. Einige Händler bieten 0-Prozent-Finanzierung bis zwölf Monate; kalkulierst du 35 Cent Strompreis, dann trägt der monatliche Stromspareffekt fast die Rate. Somit amortisiert sich selbst ein höherer Onlineshop-Preis schneller als gedacht, solange du von Tag eins an eigenen Solarstrom nutzt.
Regionale Photovoltaikstudios wie Enerix oder Eigensonne haben 2025 Balkonkraftwerke als Einstiegsprodukt entdeckt. Ein Monteur liefert Set, montiert Module am Balkon und klemmt den Wechselrichter an eine Wieland-Dose – alles in zwei Stunden. Das Komplettpaket aus Hardware, Montage und Netzanmeldung kostet ungefähr 1 299 Euro für 600 W und 1 449 Euro für 800 W. Teurer als Onlineshops, aber interessant für Eigentümergemeinschaften, die eine Fachunternehmerbestätigung fordern. Die Regionalhändler verwenden meist dieselben Markenmodule wie Direktversender, gewähren aber 15 Jahre Systemgarantie und holen defekte Teile selbst ab. Serviceverträge gegen Aufpreis beinhalten jährliche Thermografie und Reinigung, was Ertragseinbußen vorbeugt und Versicherern als Wartungsnachweis dient.
Ein weiterer Pluspunkt: Viele Bundesländer zahlen Förderprämien nur, wenn ein eingetragener Elektromeister die Inbetriebnahme bescheinigt. Der 200-Euro-Zuschuss aus NRW oder Bayern senkt den Preisunterschied zu Onlinehändlern sofort. Wer keine handwerkliche Erfahrung hat oder in der Mietwohnung keine Leiter stellen darf, erhält so ein Rundum-Sorglos-Paket. Allerdings variieren Lieferzeiten stark; in der Frühjahrssaison sind vier Wochen Wartezeit üblich, während DIY-Sets innerhalb von drei Tagen ankommen. Prüfe also, wie schnell du Strom sparen willst und welche Servicequalität dir Aufpreis wert ist.
Ab April 2025 verkaufen Aldi, Lidl und Hornbach wieder Aktionssets. Ein 600 W-System mit Glas-Folie-Modulen und TSUN-Wechselrichter kostet dort nur 649 Euro, inklusive Schuko-Kabel und Alu-Geländerklemmen. Die günstigen Preise resultieren aus Masseneinkauf, doch Zubehör wie MC4-Y-Adapter oder Verlängerungskabel fehlen oft und treiben den Endpreis hoch. Zudem liefern Discounter nur zwölf Monate Gewährleistung auf Wechselrichter, während Spezialhändler zwölf Jahre geben. Hornbach offeriert zwar fünfjährige Garantie für 59 Euro Aufpreis, aber ohne Vor-Ort-Service.
In Tests des TÜV Saarland zeigt sich, dass Baumarkt-Sets Leistung um drei Prozent hinter Laborangabe zurückbleiben, weil Module niedrigere Flash-Daten haben als Premium-Paneele. Wer allerdings rasch starten will und keine Spitzenwerte erwartet, erhält mit dem Discount-Kit einen schnellen ROI in knapp sechs Jahren. Beachte, dass Discounter-Wechselrichter selten WLAN-Monitoring bieten; Ertragsdaten musst du über Steckdosenzähler selbst erfassen. Dafür kannst du das Set gleich in den Einkaufswagen legen und ohne Versand aufbauen. Fazit: Discount-Pakete sind die Budget-Option für Pragmatiker, die Service und Datenlogging selbst stemmen.
➡️ Zur tagesaktuellen Modultabelle mit Live-Preisen
Wenn Eigenkauf nicht möglich ist, bieten Mietmodelle wie Yello Solar oder DZ-4 ab 9,90 Euro im Monat ein Balkonkraftwerk inklusive Versicherung, Wartung und Rücknahme. Die Mindestlaufzeit beträgt 60 Monate; danach kannst du das Set für einen symbolischen Euro übernehmen oder zurückgeben. Bei 600 W Leistung sparst du bei 35 Cent Strompreis rund 17 Euro im Monat und hast damit ab Tag eins einen positiven Cashflow. Abo-Anbieter verwenden Premium-Hardware mit 25-Jahre Modulgarantie, übernehmen aber Fernmonitoring und Reparatur. Nachteil: Förderprogramme entfallen, weil du nicht Eigentümer bist, und Gesamtkosten liegen am Ende über dem Kaufpreis. Für Mieter ohne Rücklage oder Schraubgenehmigung ist das Modell dennoch attraktiv, weil keine Einmalausgabe anfällt und Vermieter leichter zustimmt, wenn ein Profi Service und Haftung trägt.
Hybridvarianten verbinden Miet-Inverter mit eigenen Modulen: Händler liefert Wechselrichter und Monitoring, du kaufst Paneele selbst. Das senkt Monatsrate um ein Drittel, verlangt aber Eigenmontage der Dachfläche. Wenn Strompreise weiter steigen, sind solche flexiblen Abomodelle ein Weg, sofort Solarstrom zu ernten und Upgrade-Pakete wie Speicher on demand hinzuzubuchen.