Eine klare Kauf-Checkliste spart Zeit, Geld und Nerven, weil du alle wichtigen Punkte rund um Leistung, Genehmigung und Montage vor der Bestellung abhaken kannst. Mit den häufigsten Fragen im Gepäck vermeidest du typische Anfängerfehler und wählst das perfekte Balkonkraftwerk für dein Zuhause.
Bevor du das erste Angebot öffnest, kläre, wie viel freie Fläche und Sonneneinstrahlung dein Balkon oder Dach wirklich bietet. Ein Südbalkon mit zwei Quadratmetern Glasfläche liefert jährlich rund 500 kWh, während dieselbe Modulgröße auf Westlage gut 20 Prozent weniger Strom bringt. Messe die Brüstungshöhe, um sicherzustellen, dass die Halterung den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 110 cm nicht überschreitet. Berechne anschließend deinen Tagesgrundverbrauch: Kühlschrank, Router und Smart-Home-Hub ziehen oft 120 W permanent; ein 600 W-Set deckt diesen Grundlastanteil an sonnigen Tagen fast komplett. Berücksichtige außerdem Schatten von Nachbargebäuden oder Bäumen, denn Teilverschattung reduziert den Ertrag proportional zur betroffenen Zellreihe. So definiert die Standortanalyse klar, ob ein 430 W-, 600 W- oder 800 W-Paket nötig ist und wo dein Modul optimal befestigt wird.
Modulgarantien unterscheiden sich enorm: Premium-Glas-Glas-Paneele bieten 30 Jahre Leistungsgarantie mit nur 0,4 Prozent jährlicher Degradation, während Discount-Folie-Module oft nach 12 Jahren enden. Achte auf Zertifikate nach IEC 61215 und IEC 61730; sie belegen Hitzekammer-, Feuchtekammertest und mechanische Belastung. Für Wechselrichter ist das VDE-AR-N 4105-Zertifikat Pflicht, ansonsten verweigert der Netzbetreiber die Anmeldung. Prüfe außerdem, ob Typ-III-Überspannungsschutz integriert ist oder als Plug-In-Ableiter beigelegt wird. Beachte die Servicebedingungen: Hoymiles liefert Austauschgeräte binnen 10 Tagen, während No-Name-Händler defekte Geräte oft nach China einschicken. Eine Herstellergarantie ab 12 Jahren spart langfristig Reparaturkosten und sichert einen verlässlichen ROI deiner Investition.
DIY-freundliche Halterungen senken Installationskosten auf null, verlangen aber ein Gewicht unter 20 kg pro Modul, damit du ohne Gerüst montieren kannst. Plane eine Wieland-Steckdose, wenn dein Netzbetreiber sie fordert; Material und Elektrikerstunde kosten etwa 150 Euro. Für Schuko-Lösungen reicht zum Teil ein vorhandener Außenstecker, solange Fi-Schutzschalter Typ A-EV verbaut ist. Melde die Anlage in weniger als vier Schritten: Marktstammdatenregister, Netzbetreiber, ggf. BAFA-Förderung und Hausrat-Versicherung. Laufende Betriebskosten sind minimal; Wartung beschränkt sich auf jährliches Abwischen der Module mit entmineralisiertem Wasser und das Prüfen der Stecker. Gesamtkosten pro erzeugter Kilowattstunde liegen so deutlich unter dem Haushaltsstrompreis – derzeit bei etwa 10 ct versus 35 ct Netzstrom.
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Vergleiche Bruttopreise inklusive Versand und Zubehör: Ein 800 W-Premium-Set kostet 899 Euro, ein Discount-Kit nur 649 Euro, enthält aber häufig keinen Y-Adapter und kein Verlängerungskabel. Addiere Montage- und Elektrikerkosten, falls du keine DIY-Installation planst. Ziehe die 0 Prozent-MwSt-Regel ab und notiere mögliche Landes-Zuschüsse wie 200 Euro in NRW oder Wien. Berechne danach die statische Amortisation: Teile Gesamtpreis durch jährliche Stromersparnis, die sich aus Strompreis × Jahresertrag minus Eigenverbrauchsquote ergibt. Ein 600 W-Set liefert bei 35 ct/kWh und 600 kWh Output mit 70 Prozent Eigenverbrauch rund 147 Euro Ersparnis pro Jahr – Kaufpreis 699 Euro amortisiert sich in unter fünf Jahren. Förderungen und steigende Strompreise beschleunigen diesen Break-Even-Point zusätzlich.