Ein jährlicher Ertragsbericht zeigt schwarz auf weiß, wie gut deine Mini-PV-Anlage wirklich arbeitet und wo Kilowattstunden verloren gehen. Mit fundierten Zahlen zu Produktion, Eigenverbrauch und CO₂-Ersparnis optimierst du Wartung, Finanzplanung und Smart-Home-Automationen zielgenau.
Ein belastbarer Bericht startet mit lückenloser Datenerfassung: Wechselrichter, Smart-Meter und Wetterstation liefern im Fünf-Sekunden-Intervall Spannung, Strom, Strahlung und Temperatur an eine InfluxDB. Daraus erzeugt eine Python-Pipeline Tages-CSV, korrigiert Datenausfälle per linearer Interpolation und validiert sie mit Sigma-Filtern gegen Ausreißer. Die Energie-Kennzahlen entstehen aus der Summierung aller validierten Intervalle; so fließen auch diffuses Licht an Wintertagen und Schneeräum-Phasen ins Jahrestotal ein. Parallel misst ein AC-Monoflop den Eigenverbrauch hinter dem Zähler, während MQTT-Topics State-of-Charge des Speichers beisteuern. Ein Wetter-Normaljahr aus DWD-Datensätzen dient als Referenz, um reale Erträge klimatisch zu bereinigen; das macht Anlagen an unterschiedlichen Orten vergleichbar. Jeder Bericht schließt mit einer Heatmap, die Monatserträge visuell darstellt und Abweichungen sofort auffallen lässt.
Der Jahresverlauf zeigt typische Muster: Januar bringt kaum vier Prozent des Gesamtstroms, doch März liefert bei klarer Luft bereits zweistellige Prozente. Hochsommer setzt zwar Rekorde, doch Hitze senkt Modulspannung und drückt Wirkungsgrad um bis zu fünf Prozent. Herbst überrascht mit hohen Diffuserträgen, wenn Wolkenlohmischer Nebel Sonnenlicht gleichmäßig scattert. Im Testjahr erzeugte die Referenzanlage von 860 Wp insgesamt 974 kWh, wovon Juli allein 142 kWh beitrug. Die durchschnittliche Performance Ratio lag bei 0,82, wobei Westmodule dank geringerer Mittagshitze leicht besser abschnitten als Südfelder. Schattenanalyse deckte auf, dass 6,8 kWh durch Taubildung vor Sonnenaufgang verloren gingen; eine hydrophile Glasbeschichtung könnte diesen Verlust künftig halbieren. Der Report legt zusätzlich Tages-Kosteneinsparung offen, sodass du erkennst, an welchen Monaten sich die PV-Investition besonders bezahlt machte.
Von den 974 kWh wanderten 612 kWh direkt in Haushaltsverbraucher, was einer Eigenverbrauchsquote von 62 Prozent entspricht. Batteriespeicher speisten weitere 118 kWh nachts ein, sodass lediglich 244 kWh ins Netz rückliefen. Bei einem Strompreis von 40 ct/kWh ergab das eine rechnerische Ersparnis von 292 € plus 19 € Einspeisevergütung. Auf CO₂-Seite ersetzt jede Kilowattstunde 0,4 kg konventionelle Erzeugung; die Anlage sparte also 390 kg CO₂ binnen zwölf Monaten. Die Kapitalrendite liegt bei 8,4 Prozent, weil Anschaffungskosten dank Steuerfreiheit auf 3 700 € brutto sanken. Sensitivitäts-Szenarien zeigen, dass ein Wechselrichter-Upgrade auf 800 W und eine zweite Modulreihe die Rendite auf elf Prozent hebt, während eine Speichererweiterung erst ab 30 ct Preisspreizung zwischen Tag- und Nachtstrom profitabel wird.
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Der Abgleich mit pvlib-Prognosen legt Optimierungsfelder offen: Ein systematischer Verzug von 3,5 Prozent deutet auf Verkalkung, die durch jährliche Demineralwasser-Reinigung gelöst wird. Das MPPT-Log zeigte 14 Stunden Gesamt-Derating, meist bei 51-Hz-Netzfrequenz; ein Firmware-Update reduziert diese Abschaltungen und gibt fünf Kilowattstunden frei. Steckdosen-Automation verschiebt nun Waschmaschinenläufe in Mittagsspitzen und steigert Eigenverbrauch um vier Prozentpunkte. Thermografische Inspektion entlarvte einen Hot-Spot auf Modul B, dessen Tausch den Jahresertrag um 1,7 % anheben wird. Abschließend bewertet der Bericht Varianten: Ost-West-Nachrüstung gegen Speicher-Aufstockung. Simuliert über Meteonorm-Daten schneidet Ost-West mit zwölf Prozent Mehrertrag besser ab als eine reine Kapazitätsvergrößerung, weil sie Tagesprofil glättet und Speicherzyklus tiefer ausnutzt. Diese Erkenntnisse verwandeln den Bericht in eine Roadmap für kontinuierliche Effizienzsteigerung.