PV-Batteriespeicher verwandeln deinen tagsüber erzeugten Solarstrom in eine Abendreserve und heben so den Eigenverbrauch auf bis zu achtzig Prozent. Wer zwischen AC-gekoppelten und DC-gekoppelten Speicherlösungen wählt, maximiert Rendite, Ausfallsicherheit und Unabhängigkeit vom Stromversorger.
DC-gekoppelte Speicher hängen zwischen PV-Modul und Hybrid-Wechselrichter, sodass Sonnenstrom ohne Umweg zunächst in die Batterie fließt. Weil nur eine Wandlung Gleichstrom-zu-Wechselstrom stattfindet, liegt der Gesamtwirkungsgrad bei bis zu 94 Prozent. Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen bieten mehr als 6 000 Ladezyklen und bleiben selbst unter null Grad einsatzbereit, während komplexe BMS-Algorithmen Zellen balancieren und Tiefentladung verhindern. Durch die direkte Verbindung zum MPPT-Tracker gleicht der Wechselrichter Spannungsschwankungen schneller aus, was in Teilverschattungs-Szenarien fünf Prozent Mehrertrag liefern kann. Bei Blackout übernimmt der Hybrid-Inverter binnen 20 Millisekunden die Haushaltsversorgung und stellt eine reine 50-Hertz-Sinuskurve bereit, sodass auch empfindlicher Elektrolux Kühlschrank oder Wärmepumpensteuerung reibungslos weiterlaufen. DC-Systeme erfordern allerdings, dass Wechselrichter und Batterie vom selben Hersteller stammen, weil Kommunikationsprotokolle proprietär sind; herstellerübergreifende Kompatibilität ist selten zertifiziert. Wer also ein DC-Paket wählt, sollte die Modellerweiterung in fünf oder zehn Jahren schon heute berücksichtigen, um spätere Anschlussprobleme zu vermeiden.
AC-Batteriespeicher arbeiten parallel zum vorhandenen Solarwechselrichter und lassen sich daher nachträglich installieren, ohne in die DC-Verkabelung einzugreifen. Ein bidirektionaler AC-Wechselrichter, oft als Batterie-Inverter bezeichnet, misst Netzleistung und lädt den Lithium-Block nur mit überschüssigem Solarstrom. Beim Entladen führt er synchronisierten Wechselstrom zurück in den Hauskreis, was kleinteilige Nachrüstungen bereits ab 1,5 kWh Speicherkapazität ermöglicht. Der doppelte Wandlungsprozess – AC zu DC beim Laden, DC zu AC beim Entladen – senkt den Rundwirkungsgrad auf etwa 89 Prozent, wird aber durch modulare Skalierung aufgewogen: Jederzeit lässt sich ein zweiter oder dritter Akkuschrank andocken, sobald Stromkosten steigen oder zusätzliche Verbraucher wie E-Mobil-Wallbox hinzukommen. Heutige All-in-One-Einheiten integrieren Notstromumschalter; im Ausfall trennt ein Relais das Hausnetz und bildet ein Inselnetz, das bis 3 kW Dauerlast hält. Dank Normenkonformität nach VDE-AR-N 4105 kann der bestehende PV-Wechselrichter unverändert bleiben, weshalb AC-Lösungen speziell für bereits installierte Balkonkraftwerke interessant sind, die an Schuko oder Wieland einspeisen.
Die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde betragen 2025 bei DC-Systemen um 650 Euro/kWh, AC-Systeme liegen rund 100 Euro höher. Gleichwohl amortisiert sich ein Ein-Personen-Haushalt mit 1,2 kWh-DC-Speicher in acht Jahren, weil der hohe Wirkungsgrad mehr Eigenstrom aus jedem Sonnenstrahl herausquetscht. Mehrpersonenhaushalte profitieren stärker von AC-Systemen, weil sie Speicherkapazitäten flexibel aufstocken und so den Autarkiegrad in Etappen steigern. Förderprogramme wie die neue KfW-442 subventionieren bis zu 500 Euro pro Kilowattstunde in Kombination mit Balkon-PV, wodurch sich die Pay-back-Zeit um zwei Jahre verkürzt. Auch Strompreisprognosen bis 2030 wirken: Steigt die Kilowattstunde auf 45 Cent, bringt jeder gespeicherte kWh-Überschuss jährlich 135 Euro bei einem 1 kWh-Akkupack. In Wartungskosten rechnet man mit 1 Prozent des Anschaffungswerts, wobei Softwareupdates den Wirkungsgrad leicht verbessern; Deye und Hoymiles nennen plus 1,2 Prozent Mehrertrag pro Firmware, was die Servicegebühr praktisch wieder einspielt.
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Sicherheitsnormen wie IEC 62619 fordern Über- und Unterspannungsabschaltung pro Zellblock, Temperatursensoren an jedem Modul und Schutz gegen Kurzschlussströme von 1 500 Ampere. AC-Speicher müssen zusätzlich einen FI-Schutz Typ A-EV integrieren, um glatte Gleichfehlerströme zu erkennen. Montageorte brauchen eine Bodentraglast von mindestens 250 kg/m², ausreichende Lüftung und sollten außerhalb von Schlafräumen liegen; LiFePO4 emittiert zwar kaum giftige Gase, doch Brandschutzexperten empfehlen einen Abstand von 40 Zentimetern zur Wand für Luftzirkulation. DC-gekoppelte Packs sind Hochvoltsysteme bis 600 V und dürfen nur von Fachinstallateuren verkabelt werden; AC-Boxen unter 230 V können nach Herstellerfreigabe von geschulten Heimwerkern montiert werden, sofern der Endabnahme-FI vorhanden ist. Lade-/Entladeprofile lassen sich per App festlegen: Eine 80-20-Prozent-Kadenz verlängert die Zyklenzahl um 15 Prozent und bewahrt Reserven für plötzlichen Netzausfall. Jahresinspektionen beinhalten Kapazitätstest via BMS-Logfile und Sichtprüfung auf Zellaufblähung; moderne Apps melden jedoch frühzeitig, wenn Innenwiderstand ansteigt und Austausch eines Modulpacks nötig wird.