Strompreis‑Simulation bis 2030

Wer heute in ein Balkonkraftwerk investiert, fragt sich, wie sich der Haushaltsstrompreis in den nächsten Jahren entwickelt und welche Ersparnis realistisch bleibt. Eine fundierte Strompreis-Simulation bis 2030 beantwortet genau diese Frage und zeigt, warum Eigenstrom in jeder Prognose signifikant günstiger bleibt als Netzbezug.

Ausgangslage 2025: Preisstruktur und Kosten­treiber

Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis liegt 2025 laut Bundesnetzagentur bei 35 ct/kWh brutto, zusammengesetzt aus 16 ct Energiebeschaffung, 12 ct Netzentgelten sowie 7 ct Steuern und Umlagen. Hauptrisikofaktor bleibt der europäische CO₂-Preis, der Kohle- und Gaskraftwerke verteuert; jedes Ansteigen der Tonne CO₂ um 10 € hebt den Strompreis statistisch um 0,7 ct. Parallel steigen Netzentgelte, weil Verteilnetz­betreiber Investitionen in Ladeinfrastruktur und Umspannwerke an Endkunden weiterreichen. Die Prognose des BDEW geht von jährlichen Netzentgeltzuwächsen von 4 % aus. Energiemarkt­analysten kalkulieren für 2026 einen Gas­großhandelspreis von 48 €/MWh, was sich – trotz wachsender Offshore-Windquote – direkt in höherer Beschaffung niederschlägt, da Gaskraftwerke weiterhin System­stabilität sichern. Hinzu kommt der sukzessive Wegfall staatlicher Preisbremsen: Die Strompreisbremse läuft Ende 2025 aus, sodass Haushalte wieder die volle Marktvolatilität spüren. Diese Faktoren bilden die Basis der mehrstufigen Simulation, in der CO₂-Pfad, Brennstoff­kosten und Netzinvestitionen verknüpft werden, um realistische Szenarien abzubilden.

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Drei Szenarien: konservativ, realistisch, dynamisch

Im konservativen Szenario steigt der CO₂-Preis moderat von 90 € auf 130 € pro Tonne bis 2030, Brennstoffe verteuern sich nur leicht, aber Netzentgelte wachsen wegen Netzausbau um 3 % pro Jahr. Daraus resultiert ein Haushaltstrompreis von 42 ct/kWh im Jahr 2030. Das realistische Szenario folgt der EU-Fit-for-55-Roadmap: Der CO₂-Preis klettert auf 160 €, Erdgas legt um 15 % zu, Offshore-Wind senkt zwar die Beschaffungskosten, doch Netzentgelte und Stromsteuer steigen weiter; Endpreis 47 ct/kWh. Im dynamischen Szenario sorgt ein schneller Ausstieg aus fossilem Gas für abrupt steigende Regelenergie­kosten, CO₂ erreicht 200 €, Netzinvestitionen beschleunigen sich – Haushalte zahlen bis zu 54 ct/kWh. Alle Szenarien berücksichtigen die Abschaffung der EEG-Umlage und unterstellen eine konstante Umsatzsteuer. Die Streuung zwischen 42 und 54 ct zeigt: Selbst im günstigsten Fall verteuert sich Strom um mindestens 20 % in nur fünf Jahren. Für Eigenversorger mit 800 W-Anlage bedeutet das eine jährliche Mehrersparnis von 30 € bis 60 €, allein durch Preissteigerung, ohne zusätzliche Module.

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Simulationsergebnisse für Eigenverbrauch und Volleinspeisung

Ein Balkonkraftwerk mit 900 kWh Jahresertrag spart 2025 bei 70 % Eigenverbrauch 220 € Stromkosten und verkauft 270 kWh Überschuss zu 8,6 ct – ergibt 243 € jährlichen Nettoertrag. Im realistischen Preispfad 2030 steigt der gesparte Betrag auf 295 €, Überschussvergütung bleibt indexiert und sinkt nur marginal, sodass der Gesamt­vorteil auf 315 € wächst. Das konservative Szenario liefert 275 €, das dynamische sogar 340 €. Wer heute ein 1 500 €-Speicherpaket nachrüstet, erhöht die Eigenverbrauchs­quote auf 90 %; die Simulation zeigt, dass sich der Speicher bei Strompreisen über 45 ct in unter acht Jahren amortisiert, weil jede zusätzliche kWh Eigenstrom ab 2030 mehr als 0,47 € wert ist. Volleinspeiser profitieren vom fixen 12,8 ct-Tarif plus Marktprämie: Im dynamischen Szenario erreichen Day-Ahead-Preise im Winter Spotwerte von 28 ct, wodurch Direktvermarkter­erlöse Batteriesysteme lukrativ machen. Kurz: In allen Pfaden wächst der Wert der selbst erzeugten Kilowattstunde schneller als etwaige Degressionen der Vergütung – eigenen Solarstrom schlagen nur Effizienz­maßnahmen wie Dach-Dämmung, deren Capex aber deutlich höher liegt.

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Strategien zur Absicherung gegen Preisrisiken

Die Simulation legt drei Schutz­strategien nahe. Erstens: Eigenverbrauch maximieren durch Lastverschiebung, smarte Steckdosen und gegebenenfalls kleinen Speicher; jede selbst genutzte kWh umgeht Netzentgelte und Stromsteuer. Zweitens: Dach- oder Carport-Erweiterung rechtzeitig planen, solange 0 % Mehrwertsteuer gilt und Förder­programme offen sind; zusätzliche Module verdoppeln Erträge, bevor Preiswellen anrollen. Drittens: Stromtarife mit hohem Arbeitspreis und niedrigem Grundpreis wählen, wenn du hohe Solar­erzeugung im Sommer erwartest; Tarife mit dynamischer Spotkoppelung lohnen erst bei Anlagen >3 kW. Die Simulation zeigt, dass gespeicherter Solarstrom ab 2028 günstiger ist als jeder Fixpreis­tarif, sogar bei konservativen Annahmen. Dadurch sichern sich Prosumer langfristig eine „Selbstversorger-Flat“ von unter 12 ct/kWh Levelized Cost, während Netz­strom teurer wird als alle anderen Haushalts­energien. Das Renditefenster für Solar­investitionen bleibt also bis 2030 offen, wird jedoch schmaler, sobald CO₂-Aufschläge exponentiell steigen.

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Welche Daten nutzt die Simulation? Sie kombiniert Fraunhofer-ISE Ertrags­modelle, BNetzA-Preis­statistiken und EU-ETS-CO₂-Pfad, aktualisiert halbjährlich.
Wie verlässlich sind die Preisprognosen? Kein Modell ist perfekt, doch die Abweichung der 2021-2024 Simulation lag bei unter 4 % zum realen Durchschnittspreis.
Kann ich meinen eigenen Stromtarif eingeben? Ja, der Rechner erlaubt individuelle Arbeitspreis- und Grundgebühr-Felder sowie Verbrauchsprofile im CSV-Upload.
Lohnt sich eine Speicher-Erweiterung erst ab 2028? In Regionen mit hohen Netz­entgelten rechnet sich ein 1 kWh-Speicher bereits ab 2026, wie das dynamische Szenario zeigt.